MBC Benningen – der Club und seine Geschichte
Der MBC Benningen wurde gegründet im Jahre 1973 von einer kleinen Gruppe von Motorbootfahrern. Anfangs wurde das Gelände gerodet und ein ausrangierter Bauwagen diente als Unterkunft. Doch bald wurde ein Clubheim, wie wir es heute kennen, in viel Eigenleistung und unter grossen finanziellen Beiträgen durch den ständig wachsenden Club errichtet. Heute präsentiert sich der MBC auf einem gepflegten Gelände mit offener Rasenfläche und schattigen Bäumen. Es gibt eine Grillstelle, einen Spielplatz und eine Sliprampe. Unser Clubheim ist an den Wochenenden bewirtschaftet und der Balkon lädt ein zum Entspannen in maritimer Atmosphäre. Innen gibt es Sitzplätze für bis zu 80 Personen, eine Küche und eine neue elegante Theke sowie Lager und Räumlichkeiten für die Jugendarbeit. Die moderne Steganlage mit Strom und Wasseranschluss liegt in einer Innenkurve und ist für Boote bis zu einem Tiefgang von 1,5m geeignet. Diese können seitlich anlegen. Unsere Gäste erwarten gepflegte Sanitäranlagen mit Duschen und Toiletten. Wenn Sie ein- oder ausslippen wollen helfen wir Ihnen gerne. Mittlerweile hat der Club ca. 70 Mitglieder und eine sehr erfolgreiche Jugendarbeit, die regelmässig an Wettkämpfen teilnimmt und sogar schon eine Vizeweltmeister im Schlauchbootslalom hervor gebracht hat. Wenn Sie uns kennenlernen wollen, kommen Sie am besten an den Wochenenden und sprechen Sie uns an. Wir freuen uns, Ihnen unseren Club und dieses schöne Hobby Bootfahren näher zu bringen.
MBC Benningen – Boote und Menschen
Wenn man üblicherweise und unbedarft an ein typisches Vereinsleben denkt, kommen einem zunächst gesetzte ältere Herren in den Sinn, die an Stammtischen sitzend bedeutungsvolle Themen erörtern und sich mit einem latent elitären Nimbus umgeben. Als zweites denkt man an viel Arbeit und diverse Aktionen, die alle in der ohnehin knappen Freizeit stattfinden und zu allem Überfluss auch noch nicht unerhebliche finanzielle Opfer erfordern. Und tatsächlich ist Motorbootfahren in Erwerb und Unterhalt durchaus mit Kosten verbunden. Nicht umsonst sagt man, dass ein Boot ein grosses Loch im Wasser ist, in das man all sein Geld hineinwirft. Unbedarfte Mitmenschen kann so etwas durchaus abschrecken.
Was also ist es, dass einen dazu bringt, gerade ins Bootfahren und insbesondere in den MBC sein Engagement und sein Herzblut zu investieren? Der Schreiber dieser Zeilen möchte darlegen, was ihn und nicht wenige andere dazu gebracht hat, gerade hier seine Heimat zu sehen.
Da ist zum Einen das Leben an und auf dem Wasser an sich, dazu die Ruhe und Geborgenheit auf diesem Mikrokosmos Boot, wo alles da ist, aber eben auch nicht mehr. Die Langsamkeit und Entspanntheit auf dem Fluss, kein Fernseher, kein Internet – aber dafür die Enten, die morgens auf Brotreste lauern oder die besondere Farbe des Wassers abends in der blauen Stunde.
Es ist auch die Kameradschaft auf dem Wasser, das fröhliche Winken wenn einer entgegen kommt und der Klönschnack abends nach dem Anlegen im Clubheim. Und tatsächlich funktioniert die gegenseitige Hilfe auf dem Wasser noch. So ist es also ein ganz eigenes Dasein mit dem Boot, das man erlebt haben muss, um es zu schätzen. Dem einen wird es nach einer Stunde langweilig, weil nichts zu passieren scheint. Der andere aber lässt sich darauf ein und kommt bald in eine wunderbare Ruhre und Gelassenheit, die süchtig machen kann und ohne die man bald nicht mehr sein will.
Aber Bootfahren kann man überall! Warum also gerade beim MBC? Vielleicht ist es das engagiert und liebevoll renovierte Clubheim oder die komfortable Steganlage auch für grössere Boote mit Wasser und Strom oder das gepflegte Gelände überhaupt.
Aber das haben viele andere auch.
Schaut man aber einmal genauer hin und speziell auf die Menschen und das Engagement so vieler, dann plötzlich füllt sich das Bild auf wunderbare Weise mit Leben.
Da ist der Mann, der den Rasen mäht, die Sträucher schneidet und die Sliprampe vom Entenschiss befreit.
Auch der Wirtschaftsdienst, der dafür sorgt, dass es genug zu Essen und zu Trinken gibt – man spürt ihre Bedeutung erst, wenn die Kühlschränke leer und die Gesichter lang sind.
Da sind die Kassiererinnen, die stundenlang in mühevoller Kleinarbeit Belege sortieren und die auch manchmal vor überzogenen Wünschen warnen müssen, weil die Mittel gerade nicht zur Verfügung stehen.
Und da ist der Vorstand, der kurz vor Mitternacht noch Emails an die Mitglieder schreibt, weil anders die Zeit neben Beruf und Familie nicht reicht. Überhaupt all das repräsentative, was dazu gehört, wenn so ein Club eingebettet ist in das Netzwerk anderer Clubs, Verbänden und dem ADAC – jemand muss es tun und von aussen sieht man es nicht.
Und dann ist da ja noch die Jugend – feine junge Menschen, die Hoffnung machen für die nächste Generation. Sogar ein Vizeweltmeister im Schlauchbootslalom ist darunter.
So ist es also das gemeinsame Ziel vieler Beteiligten, den Club zu einem lebenswerten Ort zu machen, wo man willkommen ist unter Gleichgesinnten, wo Zeit kaum eine Rolle spielt und der Besitz nicht über Beziehungen steht. Man kennt einander mit Namen und die Herzlichkeit und das Interesse aneinander ist ehrlich und ungekünstelt. Es ist jeder einzelne, der sich in die Gemeinschaft einbinden kann und gleichzeitig geborgen ist unter Freunden und zusammen offen für Neues – wenn nur er oder sie es auch will.
Niemand weiss, wo die Reise des Clubs noch hingeht, nicht zuletzt weil im wahrsten Sinne des Wortes einschneidende Baumaßnahmen vor der Türe stehen – Stichwort Brückenbau. Aber der Verfasser dieses Artikels hat erlebt, dass der MBC stark genug ist, alle Herausforderungen auch als Chanche zu sehen und dass jeder wert ist, ein Teil davon zu sein – denn nur und wirklich nur dann, wenn man sich darauf einlässt und hineingibt, kann und darf man auch mitgestalten!! Und Möglichkeiten gibt es wahrlich genug.
Ach ja – und manchmal fahren wir tatsächlich auch Boot…..!
Und das sollte einmal gesagt werden!
Thommy Geiger – Pressewart MBC Benningen